Grundwasser ermöglicht Versorgungssicherheit

Natürlich wollen wir alle zuverlässig qualitativ einwandfreies Trinkwasser. Aber brauchen wir dazu fehldimensionierte Behälter zu exorbitanten Kosten? Tief unter unseren Füßen haben wir ein riesiges Reservoir an Grundwasser und solange wir die Möglichkeit zur zuverlässigen Entnahme dieses Grundwassers schaffen, haben wir auch im Not- und Krisenfall keinerlei Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Im Vergleich zum Grundwasserreservoir ist alles, was überirdisch gespeichert werden kann, vernachlässigbar.

Ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Zuverlässigkeit ist die Zusammenschaltung der Wasserversorgungsnetze der beiden Gemeinden, da damit zwei Brunnen zu Verfügung stehen. Jeder der Brunnen ist aufgrund seiner Leistungsfähigkeit alleine in der Lage, den Bedarf beider Gemeinden sogar an Spitzentagen zu decken. Damit ist der Ausfall eines Brunnens für die Versorgungssicherheit nicht kritisch.

Was also sichergestellt werden muss, ist, dass Situationen vermieden werden, in denen beide Brunnen gleichzeitig ausfallen – wie das beispielsweise bei einem großflächigen Stromausfall der Fall wäre. Dies kann durch Notstromerzeuger an beiden Brunnen erreicht werden. Durch die Versorgung der gekoppelten Ortsnetze direkt mittels Pumpen an den Behältern bei den Brunnen statt aus einem gemeinsamen Behälter mit dort betriebener zentraler Druckerhöhungsanlage steigt die Versorgungssicherheit sogar, weil das Risiko gleichzeitiger Schäden beispielsweise durch Überspannung im Bereich der räumlich getrennten Brunnen viel geringer ist als an einem zentralen Behälter mit zentraler Druckerhöhungsanlage.

Auch auf der funktionellen Ebene jedes Brunnens kann die Resilienz erhöht werden, beispielsweise, indem im Brunnen eine Doppelpumpenanlage eingesetzt wird, so dass bei Ausfall einer Pumpe die Versorgung aus diesem Brunnen über die verbleibende Pumpe weiterhin gesichert ist. Nach meinem Kenntnisstand erlaubt der Durchmesser der Brunnen den Einsatz von Doppelpumpenanlagen.

Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung der Versorgungssicherheit besteht darin, Stillstandszeiten kritischer Komponenten zu reduzieren. Dies kann dadurch erfolgen, dass kritische Ersatzteile auf Lager gehalten werden und nicht bei Ausfall erst bestellt werden müssen. Diese Lagerhaltung ist wesentlich kostengünstiger als der Bau der geplanten Behälter. Und halten wir uns vor Augen: Wenn aus den Brunnen nichts mehr nachgeliefert wird, helfen uns auch 1.500m³ Wasser in Behältern nicht lange, besonders, da in einem solchen Fall wohl jeder schnell seine Badewanne voll macht.

Versorgungssicherheit gelingt also nur mit zuverlässigem Zugriff auf das Grundwasserreservoir, nicht mit ein paar m³ mehr oder weniger in Speichern.