Bei der geplanten und derzeit in Bau befindlichen Lösung wird wie bisher das Wasser aus dem Brunnen gefördert, in einer Wasseraufbereitungsanlage der Gehalt von Eisen und Mangan reduziert, dann fließt es in einen Tiefbehälter von 65m³ (2* 54m³ in Hettenshausen). Im Gegensatz zur aktuellen Lösung wird das Wasser durch neu zu verlegende Leitungen in die neu zu bauenden Behälter gefördert. Aus diesen Behältern wird das Wasser mittels Druckerhöhungspumpen in das Ortsnetz gefördert. Die bisherige direkte Verbindung von den Pumpen an den Brunnen ins Ortsnetz muss dazu außer Betrieb genommen werden, da das Ortsnetz einen höheren Druck hat als jener, mit dem das Wasser in die Behälter gefördert wird.
Das Bild zeigt die Struktur.

Durch diese Änderung werden die neuen Behälter als Durchlaufbehälter betrieben, im Gegensatz zu den bisherigen, die als Gegenbehälter arbeiten. Da in Durchlaufbehältern ein Austausch des Wassers auch ohne Wechsel des Füllstandes erfolgt, können diese wesentlich kleiner ausgelegt werden als Gegenbehälter, ohne dass dadurch die jederzeit verfügbaren Reserven gemindert werden.
Ich gehe jedoch davon aus, dass die Pumpen in den Brunnen und die Pumpen, die das Wasser in die neu zu bauenden Behälter fördern, weiterhin nicht geregelt, sondern im Ein-/Aus-Betrieb genutzt werden. Die Wassermenge eines Tages mit durchschnittlichem Verbrauch wird dabei weiterhin innerhalb von nur 5 Stunden Pumpenbetrieb gefördert. Wenn die Behälter voll sind, werden die Pumpen abgeschaltet, der Wasserverbrauch im Netz aus den Behältern gedeckt, dadurch die Behälter (teilweise) geleert.
Die geplante Ausführung bedingt unverhältnismäßig hohe Kosten, da einerseits in erheblichem Umfang Leitungen von den Wasserwerken an den Brunnen zu den neuen Behältern verlegt werden müssen, andererseits die Möglichkeit zur Reduktion des Behältervolumens, die aufgrund der Umstellung von Gegenbehältern auf Durchlaufbehälter möglich wäre, nicht genutzt wird.
Dabei entsteht durch die Zentralisierung der Wasserführung über die neuen Behälter – statt wie bisher direkt von den Wasserwerken ins Netz – ein erhöhtes Risiko besonders im Krisenfall. Werden die nun zentralisierten Behälter oder der zentralisierte Teil der Verteilung geschädigt – beispielsweise durch einen terroristischen Anschlag oder auch durch einen Blitzschlag – fällt die Versorgung beider Gemeinden aus, auch eine Versorgung aus der Nachbargemeinde (Ilmmünster/Hettenshausen) ist nicht mehr möglich. Bisher konnte durch die direkte Einspeisung in das Netz bei Ausfall eines Brunnens oder der zugehörigen Zuleitung ins Netz über die Notverbindung weiterhin aus der anderen Gemeinde versorgt werden. Die Versorgung gerade im Not- oder Krisenfall wird also unzuverlässiger.
Darüber hinaus werden zusätzliche Pumpen im Versorgungspfad zwischen Brunnen und Verbraucher installiert (drei Pumpvorgänge statt bisher zwei), was prinzipiell zu höheren Ausfallwahrscheinlichkeiten und damit reduzierter Zuverlässigkeit führt.