Die wirtschaftliche Lösung für eine zuverlässige Wasserversorgung der Gemeinden Ilmmünster und Hettenshausen benötigt nur geringe Änderungen gegenüber dem aktuellen Stand und ist daher mit geringen Kosten zu realisieren. Die derzeit in Betrieb befindliche Lösung umfasst in jeder Gemeinde einen Brunnen mit Wasseraufbereitungsanlage. An die Wasseraufbereitungsanlage schließen sich jeweils Behälter an – 2*54m³ in Hettenshausen, 1* 65m³ in Ilmmünster, insgesamt derzeit also 173m³. Aus diesen Behältern wird das Trinkwasser durch Pumpen in das Netz des jeweiligen Ortes geleitet. Nur Wasser, das aufgrund der hohen Leistung der derzeit ungeregelten Pumpen im Netz nicht verbraucht wird, fließt in die Hochbehälter.
Bereits heute kann also – durch Ergänzung der Pumpen um eine Regelung – in beide Ortsnetze jederzeit genau so viel Wasser gefördert werden, wie jeweils verbraucht wird. Würden die Pumpen so geregelt, kämen also weder Einspeicherung in die Hochbehälter noch Entnahmen aus den Hochbehältern zustande. Mit diesen geringen und wenig kostenintensiven Änderungen können also die bisherigen Hochbehälter einfach außer Betrieb genommen werden, ohne dass mit Ausgaben von über 5 Mio Euro neue gebaut werden müssen.

Eine Erhöhung der Zuverlässigkeit und Überbrückung von Ausfällen des Brunnens einer Gemeinde kann dabei durch die Zusammenschaltung der Netze beider Gemeinden gewährleistet werden. Dies erfolgte durch Öffnung des sogenannten Notverbunds bereits in der Vergangenheit während der Regeneration des Brunnens in Ilmmünster, wie dem Erläuterungsbericht zum Wasserrechtsantrag (S. 18, Punkt 6.7) zu entnehmen ist.
Diese Lösung könnte nach meiner Schätzung mit einem finanziellen Aufwand von etwa 100.000 Euro statt 5,5 Mio Euro realisiert werden, also die den Bürgern berechneten Verbesserungsbeiträge auf etwa 2% dessen reduzieren, was uns aufgebürdet würde, wenn die aktuelle Baumaßnahme in Form von Beiträgen von den Grundstücksbesitzern zu finanzieren wäre. In Anbetracht der geringen Summe könnte die Maßnahme auch über die Wassergebühren finanziert werden, so dass der mit Beitragsbescheiden verbundene organisatorische Aufwand vermieden werden könnte.
Sollte die an den Wasserwerken vorhandene Speicherkapazität als nicht ausreichend bewertet werden, kann gegebenenfalls der neuere Hochbehälter aus 1990 in Ilmmünster mit einer relativ kostengünstigen Umrüstung noch für viele Jahre weiter in Betrieb gehalten werden. Die Aussage bezüglich des schlechten Bauzustands bezieht sich lediglich auf die beiden Behälter aus 1956, für den neueren Behälter kenne ich bisher nur die Aussage „wird wohl in Zukunft auch eine Sanierung erfordern“.
Dabei kann dieser Behälter aufgrund des erforderlichen höheren Druckniveaus in Zukunft technisch nicht mehr als Hochbehälter zur Druckhaltung dienen, ein Betrieb als Speicher mit nachfolgender Druckerhöhungspumpe scheint mir jedoch durchaus möglich. Das Nachfüllen würde zu Zeiten geringer Netzlast aus dem Netz erfolgen. In Verbindung beispielsweise mit einer UV-C Desinfektion könnten die Wasser-Austauschraten gegenüber dem derzeitigen Betrieb deutlich gesenkt werden, so dass dieser Behälter Reserven nahe des Nennvolumens bereitstellen könnte. Ich kenne den konkreten hydraulischen Anschluss des Behälters nicht, würde jedoch Kosten für diese Umstellung in Höhe von etwa EUR 50.000 schätzen. Das bedeutet etwa 150EUR/m³ Speichervolumen statt fast 4.000EUR/m³ für den Neubau.
Was zur Schaffung eines redundanten Pfades zur Versorgung aus dem Brunnen in Ilmmünster in Betracht gezogen werden könnte, ist der Bau eines kleinen zweiten Behälters am Wasserwerk, parallel zum bestehenden Behälter mit 65m³. Dies ist jedoch unabhängig von der Frage, ob die neuen Behälter mit 1.500m³ gebaut werden, denn auch bei Neubau dieser großen Behälter ist eine Versorgung aus dem Brunnen Ilmmünster nicht möglich, wenn der jetzige Behälter am Wasserwerk außer Betrieb ist.