Trinkwasserbehälter

Trinkwasserbehälter übernehmen im System der Wasserversorgung mehrere Funktionen. Dazu gehören der Ausgleich von Unterschieden in Verbrauch und Förderung (Tagesgang), die Bereitstellung von Löschwasser und einer Betriebsreserve. Hochbehälter haben darüber hinaus die Funktion einer Druckregulierung.

Die Funktionen von Trinkwasserbehältern sind auf einer Seite des Landesamts für Umwelt dargestellt. Auch zu Art und Auslegung von Trinkwasserspeichern stellt das Landesamt für Umwelt Informationen bereit. In diesem Dokument ist auch die Regel zur Dimensionierung von Behältern gemäß der entsprechenden DVGW Richtlinie W 300-1 genannt:

Nach DVGW-Arbeitsblatt W 300-1 ist für die Bemessung eines Behälters die Netzlast bei maximalem Tagesbedarf am Spitzentag unter Berücksichtigung der angestrebten Versorgungssicherheit und des Gesamtsystems zugrunde zu legen, zuzüglich einer Betriebsreserve. Dabei erfolgt die genaue Auslegung der Behältergröße über die Ermittlung der Tagesganglinien (Summenlinien aus Zulauf- und Abnahmemengen). Sind keine Tagesganglinien verfügbar, sollte die Bemessung des Speicherinhalts mit Wasserbedarfszahlen und Spitzenfaktoren nach DVGW W 410 (A) durchgeführt werden.

Die Richtlinie DVGW W 300-1 (nur käuflich erhältlich) gilt dabei als anerkannte Regel der Technik, die sowohl die Erfüllung der erforderlichen Funktion als auch die wirtschaftliche Dimensionierung von Trinkwasserspeichern sicherstellen soll.

Wie aus dem zweiten Satz der obigen Regel folgt, kann die zur Kompensation des Tagesgangs erforderliche Speichermenge vernachlässigt werden, wenn zu jedem Zeitpunkt die Abńahmemenge durch den Zulauf bereitgestellt wird, da in diesem Fall die Summe Null ist. In diesem Fall muss der Speicher nur Löschwasser und Betriebsreserve vorhalten – und auch das nur, wenn diese Mengen nicht zuverlässig durch den Zulauf gedeckt werden können.

Durch die leistungsfähigen Brunnen in beiden Gemeinden kann die erforderliche Abnahmemenge (mit Ausnahme kurzfristiger Spitzen) jederzeit aus den Brunnen gedeckt werden, es müssen lediglich die Pumpen so geregelt werden, dass der Zulauf der Abnahme entspricht. Als Folge daraus muss kein nennenswertes Speichervolumen zum Ausgleich des Tagesgangs bereitgestellt werden, was eine Auslegung der gesamten Speicherkapazität mit wenig Speichervolumen ermöglicht.

Diese Vorgehensweise wird auch vom Landesamt für Umwelt als zeitgemäße Lösung genannt, die zu einer wirtschaftlichen Dimensionierung von Speichern führt. Auf der Seite „Aufgaben der Trinkwasserbehälter“ führt das Landesamt für Umwelt dazu aus:

Der Ausgleich zwischen unterschiedlichen Zuflüssen vom Wasserwerk und Verbräuchen (Verbrauchsspitzen) im Versorgungsnetz ist die zweite Hauptaufgabe von Wasserspeichern. Früher wurde die Wassergewinnung in der Nacht betrieben, um den günstigeren Nachtstrom zu nutzen.
Dabei stellte sich heraus, dass diese kurzfristigen intensiven Wasserentnahmen die Grundwasserleiter höher belasten, als die kontinuierliche Nutzung über den Tag. Erst durch die heutige Mess-, Regel- und Steuertechnik wird die kontinuierliche Nutzung des Grundwassers mit einer wirtschaftlichen Betriebsreserve in den Wasserspeichern ermöglicht.